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Mehr Selbstsicherheit und Souveränität im Job

„Was kann ich tun, damit dieser Typ sich nicht mehr so despektierlich verhält?“, fragte meine Klientin.


Der „Typ“ war ihr Vorgesetzter. Ein bisschen älter als sie und länger im Unternehmen. Die Klientin, eine kluge und gut ausgebildete Frau, stand ihm in fachlicher Hinsicht in nichts nach. Aber das spielt bekanntlich keine Rolle, wenn es um die Rangordnung geht.


Sie musste jede Woche zum Rapport und berichten, woran sie gerade arbeitete. Der Vorgesetzte frühstückte indessen. Meine Klientin empfand das als Geste mangelnden Respekts, mit der er offenbar seine Geringschätzung zum Ausdruck bringen wollte. Sie war sauer und ärgerte sich jedes Mal darüber.



Einerseits wusste sie, dass sie kompetent war, andererseits befürchtete sie insgeheim, nicht gut genug zu sein



Obwohl sie vom Kopf her wusste, was sie konnte, und ihre Qualifikationen schwarz auf weiß hatte, fragte sie sich insgeheim, ob es an ihr lag, dass der Vorgesetzte sie so behandelte. Dieser Gedanke wurde von einem Gefühl begleitet, dass sich schon früher immer mal wieder gemeldet hatte: Der diffusen Befürchtung, nicht gut genug zu sein.


Sie suchte mich auf, weil sie wissen wollte, was sie tun und wie sie auftreten könnte, um sich im Job Respekt zu verschaffen.


Die Klientin ist kein Einzelfall: Tiefsitzende Zweifel an den eigenen Fähigkeiten sind bei klugen und gut ausgebildeten Menschen keine Seltenheit. Obwohl sie wissen, dass sie hochqualifiziert sind, ist da trotzdem dieses Gefühl von Unzulänglichkeit. Die Befürchtung, irgendwie doch nicht gut genug zu sein und irgendwann krachend zu scheitern. Unpassendes Verhalten von Kollegen oder Vorgesetzten nehmen sie persönlich und machen es sich selbst zum Vorwurf.


Die Ursachen dafür sind individuell, aber die Folgen für die Betroffenen sehr belastend. Deshalb suchen viele irgendwann Unterstützung.


Im ersten Gespräch mit der Klientin wies ich darauf hin, dass es schwer sein werde, das Verhalten ihres Vorgesetzten zu ändern. Entscheidend wäre vielmehr, sich so selbstsicher zu fühlen, dass sie sich von seinem Auftreten nicht mehr irritieren lassen würde.



Wir machten uns auf die Suche nach der Ursache für ihre Selbstzweifel im Job und wurden fündig


Um herauszufinden, wie der Klientin am besten geholfen werden kann, machte ich mich mit ihr auf die Suche nach möglichen Ursachen für ihre Selbstzweifel. Dabei stießen wir auf ein paar Erlebnisse aus der Kindheit. Sie hatte schon lange nicht mehr daran gedacht und aus heutiger Sicht wirken sie harmlos. Aber es stellte sich heraus, dass sie die Klientin so sehr beeindruckt hatten, dass ihr Selbstbild noch heute angekratzt war. Wir arbeiteten daran, bis die Erinnerung an diese Erlebnisse keine belastenden Gefühle mehr bei ihr auslöste. Stück für Stück veränderte sich etwas.


Nach der zweiten Sitzung sagte sie über ihren Vorgesetzten: „Ich glaube, er weiß es nicht besser. Wahrscheinlich ist er einfach schlecht erzogen und merkt nicht, dass es total daneben ist, zu essen, während ich spreche.“ Sie hatte eine neue Sichtweise auf die Dinge und suchte die Ursache für sein Verhalten nicht mehr bei sich. Wir waren auf einem guten Weg.


Ein paar Sitzungen später rief sie mich im Anschluss an einen weiteren morgendlichen Rapport an: „Wissen Sie was? Ich glaube, dass er doch bewusst frühstückt, während ich ihm berichte. Und er will mich tatsächlich dadurch degradieren. Aber nicht, weil er mich für unfähig hält, sondern weil er merkt, dass ich ihm das Wasser reichen kann. Damit kann er anscheinend nicht umgehen. Der braucht das, um sich besser zu fühlen!“


Es katte Klick gemacht: Die Klientin konnte ihre Kompetenzen und Fähigkeiten jetzt annehmen, ohne insgeheim daran zu zweifeln!


Letzten Endes spielt es keine Rolle, was die Gründe für das Verhalten ihres Vorgesetzten sind - Hauptsache, sie lässt sich nicht davon beirren.


Sein Benehmen nervt sie zwar weiterhin, aber sie nimmt es nicht mehr persönlich. Sie ist jetzt souverän genug, darüber hinwegzusehen und es als seltsame Eigenheit zu betrachten. Auch in anderen Situationen stellt sie sich nicht mehr in Frage, sobald sich jemand anders irritierend verhält, sondern fühlt sich sicher genug, um gelassen zu bleiben.


Ich freue mich jedes Mal, zu begleiten, wie eine Klientin sich frei schwimmt und immerer selbstsicherer wird. Melden Sie sich gerne, wenn ich auch Sie unterstützen darf!

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