Sie müssen eine Präsentation halten und schon der Gedanke daran lässt Sie vor Nervosität ganz kribbelig werden? Am liebsten würden Sie den Kopf in den Sand stecken – aber es nützt nichts, Sie müssen da durch. Eine Horrorvorstellung? Hier erfahren Sie, was Sie tun können, um sich für alle Fälle zu wappnen, und was gegen die große Aufregung hilft.
INHALT
Tipp 1: Bereiten Sie ihre Präsentation optimal vor
I. Das Ziel der Präsentation
II. Struktur und Botschaft der Präsentation
1. Einleitung
2. Hauptteil
3. Schluss
III. Hilfsmittel für die Präsentation
Tipp 2:
Üben Sie die Präsentation vor Zuhörern
Tipp 3: Machen Sie sich rechtzeitig vor der Präsentation mit Raum und
Technik vertraut
Tipp 4:
Beruhigen Sie sich – das hilft gegen die Nervosität in der
Präsentation
I. Analysieren Sie Ihre Nervosität
II. Gewinnen Sie Sicherheit beim Präsentieren
1. Beugen Sie einem Blackout vor
2. Fühlen Sie sich sicherer
Tipp 5:
Angst, dass was schiefgeht? Verhindern Sie Pannen in der
Präsentation
Tipp 6:
Reagieren Sie gelassen auf die Nachfragen des Publikums
Tipp 7:
Vermeiden Sie diese drei Fehler bei der Präsentation
Auch wenn es wie eine Binsenweisheit klingt: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das ist nicht neu, wird aber trotzdem oft nicht ernstgenommen. Gerade wenn Sie sehr nervös sind, schieben Sie die Vorbereitung Ihrer Präsentation vielleicht möglichst lange vor sich her.
Das ist menschlich, aber es hilft nichts, das Thema zu verdrängen. Je mehr Zeit und Planung Sie investieren, desto leichter wird Ihnen die Präsentation von der Hand gehen – und desto weniger Fallstricke gibt es. Fassen Sie sich also ein Herz und machen Sie sich ans Werk!
Bevor Sie mit der inhaltlichen Vorbereitung beginnen, sollten Sie sich ein paar Fragen stellen. Das erleichtert die Arbeit und sorgt dafür, dass Sie liefern, was erwartet wird.
Beispiele:
Sowohl für den Inhalt als auch für die Sprache Ihrer Präsentation ist es wichtig, dass Sie sich vorher damit auseinandersetzen, an welches Publikum sie sich richtet. Fachpublikum bringt mehr Vorkenntnisse und ein anderes Vokabular mit als Laien.
Richten Sie Ihre Präsentation inhaltlich sowie in der Wortwahl auf diese Gegebenheiten aus. Beschäftigen Sie sich dazu mit folgenden Fragen:
Extratipp: Auch wenn das Publikum aus Akademikern besteht und es sich um Fachleute handelt – nutzen Sie eine einfache und klare Sprache mit kurzen Sätzen. Das macht es den Zuhörern nicht nur leichter, Ihnen zu folgen, sondern wirkt auch souveräner. Experten haben es nicht nötig, sich hinter verklausulierten Bandwurmsätzen mit einem Höchstmaß an Fremdworten zu verstecken!
Bauen Sie Ihre Präsentation anhand einer klaren Struktur auf (Einleitung – Hauptteil – Schluss) und behalten Sie dabei immer folgende Fragen im Blick:
Überfordern Sie die Zuhörer nicht mit Informationen. Grundsatz: Weniger ist mehr! Je knackiger der Inhalt Ihrer Präsentation, desto mehr verankert er sich im Kopf des Publikums!
Zum Einstieg in Ihre Präsentation können Sie eine (nicht zu komplexe) Frage stellen, die zum Nachdenken anregt, eine Anekdote erzählen oder ein aufschlussreiches Bild zum Thema zeigen. Dadurch gewinnen Sie die Aufmerksamkeit der Zuhörer und kommen mit ihnen in Kontakt.
Stellen Sie sich kurz vor und nennen Sie Thema und Ziel der Präsentation.
Weisen Sie darauf hin, welchen Nutzen die Zuhörer von der Präsentation haben: Inwiefern betrifft deren Inhalt den (Arbeits-)Alltag des Publikums und was hat der einzelne Zuhörer davon, der Präsentation zu folgen?
Untergliedern Sie den Hauptteil nach Möglichkeit in drei Teile, zum Beispiel
Lassen Sie sich auch hier davon leiten, was die Botschaft und das Ziel Ihrer Präsentation sind.
Schließen Sie mit einem Fazit oder einer knackigen Zusammenfassung. Wenn Sie zum Einstieg eine Frage gestellt haben, sollte sie spätestens an dieser Stelle beantwortet werden.
Damit der Inhalt Ihrer Präsentation nicht im luftleeren Raum stehenbleibt, geben Sie außerdem eine Handlungsaufforderung: Was ist, als Konsequenz aus dem, was Sie gerade berichtet haben, als nächstes zu tun?
Geben Sie dem Publikum abschließend die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Wie Sie mit unliebsamen oder unerwarteten Fragen umgehen, erfahren Sie in Tipp 6.
Nummerieren Sie die Karteikarten, damit Sie sich schnell zurechtfinden, und beschriften Sie nur die Vorderseite. Je einfacher das System, desto mehr Sicherheit gibt es Ihnen.
A6 ist das ideale Format, weil es groß genug ist, um schnell darauf schauen zu können – gleichzeitig ist es klein genug, um die Hände ruhig halten zu können. Je größer die Zettel oder Karten in der Hand sind, desto schwerer ist es nämlich, ein eventuelles Zittern zu verbergen.
Damit Sie genügend Aufmerksamkeit bekommen, sollten Sie Handouts jedoch erst nach der Präsentation verteilen. Ansonsten schaltet ein Teil der Zuhörerschaft gleich zu Beginn ab, weil er meint, ein Blick auf das Handout reiche aus, um den Inhalt zu erfassen.
Zu einer guten Vorbereitung gehört es auch, die Präsentation unter möglichst realistischen Bedingungen zu üben. Das erreichen Sie am besten vor Publikum (notfalls vor einzelnen Personen). Zuhörer können Ihnen Feedback und Tipps zu Ihrer Präsentation und zu folgenden Fragen geben:
Wenn Sie vor Publikum üben, merken Sie, welche Passagen noch nicht sitzen, ob es technische Hürden gibt, oder mit welchen inhaltlichen Fragen Sie sich nochmal beschäftigen sollten.
Idealerweise proben Sie nicht erst am Abend vorher, sondern mit einigen Tagen Vorlauf. Das sorgt für weniger Stress und genug Zeit, eventuell erforderliche Änderungen vorzunehmen.
Sofern Sie die Möglichkeit haben, lernen Sie möglichst früh den Raum kennen, in dem die Präsentation stattfinden wird. Das gibt zum einen Sicherheit – je weniger Variablen oder Unbekannte es vorher gibt, desto aufgeräumter werden Sie sich fühlen.
Zum anderen können die Größe, die Akustik und die technische Ausstattung des Raumes entscheidenden Einfluss darauf haben, wie Ihre Präsentation verläuft.
Für eine gute Interaktion mit dem Publikum empfiehlt sich ein möglichst geringer Abstand zwischen Bühne/Panel und Zuhörern. Sie haben eine viel größere Präsenz, wenn Sie nah am Publikum sind, anstatt verloren in weiter Entfernung zu stehen.
Beantworten Sie im Hinblick auf die räumlichen Gegebenheiten folgende Fragen:
Trotz der besten Vorbereitung kann es passieren, dass während der Präsentation unerwartete technische Probleme auftauchen. Haben Sie einen Plan B parat, wie Sie reagieren können, wenn z.B. das Mikrofon oder der Beamer ausfallen. Wenn Sie solche Szenarien gedanklich schon einmal durchgespielt haben, wirft Sie das nicht aus der Bahn.
Und wenn trotzdem etwas schiefgeht? Machen Sie sich klar: Das Publikum will unterhalten werden. Ein perfekter Vortrag kann langweilig sein. Kleine Pannen und Missgeschicke wirken nahbar und menschlich – sie gewinnen dadurch im Zweifel die Sympathien des Publikums. Und die Präsentation bleibt eher im Gedächtnis, wenn nicht alles aalglatt abläuft. Unsere schärfsten Kritiker sind wir selbst – nicht die Zuhörer!
Für viele Menschen ist die eigene Nervosität oder gar Angst die größte Hürde an einer Präsentation. Wenn Sie davon betroffen sind, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Die Angst vor dem öffentlichen Reden oder Auftreten zählt zu den häufigsten Ängsten der Menschen. Gerade im beruflichen Kontext wird jedoch meist nicht darüber gesprochen, sodass viele Betroffene glauben, dass es nur ihnen so geht.
Das liegt auch daran, dass man es vielen Menschen – entgegen deren Befürchtungen – gar nicht anmerkt, wenn sie aufgeregt sind. Oft wird ein Lapsus, für den wir uns kritisieren, von anderen nicht einmal registriert.
Gleichzeitig es gibt einiges, was Sie tun können, um Ihre Nervosität in den Griff zu bekommen.
Nervosität und Lampenfieber vor einer Präsentation sind in gewissem Maß normal. Das durch die Aufregung ausgeschüttete Adrenalin regt zu Höchstleistungen an. Aber was ist, wenn man nicht nur nervös ist, sondern regelrecht Angst hat?
Viele Ängste verlieren einen Teil ihres Schreckens, wenn man betrachtet, worum es dabei eigentlich geht. Wovor genau haben Sie Angst?
Indem Sie diese Fragen beantworten, bekommen Sie Klarheit und können Maßnahmen ergreifen, um Ihren Befürchtungen gegenzusteuern. Machen Sie sich außerdem bewusst: Egal, was passiert – Sie werden es überleben!
Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, mehr Sicherheit zu bekommen.
Viele Menschen haben Angst davor, einen Blackout zu erleben und nicht mehr zu wissen, was sie sagen sollen, wenn Sie vor Publikum sprechen. Deshalb ist es nützlich, erstmal zu wissen, was dabei passiert, und wie zu einem Blackout kommt.
Ein Blackout entsteht durch eine akute Überflutung des Gehirns mit Stresshormonen. Der Hippocampus, ein Teil des Gehirns, der dafür zuständig ist, Erinnerungen und gespeicherte Informationen abzurufen, wird dann gewissermaßen kurzzeitig abgeschaltet, sodass wir nicht darauf zugreifen können. Dieses Phänomen ist eine Schutzreaktion des Körpers. Dadurch wird verhindert, dass Stresshormone das Gehirn beschädigen.
Dieser „Cut“ ist die Erklärung dafür, warum in einer stressigen Situation manchmal alles Wissen wie ausgelöscht zu sein scheint. Machen Sie sich klar, dass das Wissen ist nicht wirklich weg ist, sondern die Betroffenen eines Blackout lediglich – kurzfristig! – keine Verbindung dazu herstellen können. Nach einiger Zeit, manchmal schon nach wenigen Sekunden, ist der Blackout vorüber. Je weniger Sie sich davon irritieren lassen, desto schneller bekommen Sie das Problem in den Griff.
Wenn Sie Angst davor haben, kann ein Blackout zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden: Angst führt zu einer Ausschüttung von Stresshormonen, die wiederum für den Blackout sorgen können, wenn sie überhandnehmen. Aber diesen Teufelskreis können Sie durchbrechen!
Am besten schützen Sie sich vor einem Blackout, indem Sie für den Fall vorsorgen, dass er tatsächlich auftritt. Denn zu wissen, was Sie dann tun können, macht Sie handlungsfähig und reduziert gleichzeitig die Stressreaktion. Also „keine Angst vor der Angst“!
Trainieren Sie insbesondere den Anfang Ihrer Präsentation und lernen Sie dabei die ersten paar Sätze auswendig. Den Rest der Präsentation sollten Sie möglichst frei vortragen, aber es erleichtert den Einstieg erheblich, wenn Sie zu Beginn genau wissen, was Sie sagen werden.
Spüren Sie bewusst den Boden unter Ihren Füßen. Das erdet im wahrsten Sinne des Wortes. Nehmen Sie außerdem die Schultern herunter und ziehen sie leicht nach hinten – das sorgt für eine aufrechte Haltung und verleiht Sicherheit.
Besonders wichtig für Frauen: Gerade Frauen neigen beim Stehen dazu, das Gewicht nur auf ein Bein zu verlagern. Verteilen Sie Ihr Gewicht auf beide Beine. Achten Sie außerdem darauf, die Beine nicht zu dicht beieinander zu haben, sondern ungefähr schulterbreit aufzustellen. Das gibt Ihnen Stabilität und Präsenz!
Suchen Sie sich Personen aus der Zuhörerschaft, die Sie entweder kennen oder die nett aussehen, und schauen Sie diesen Menschen während Ihrer Präsentation immer wieder in die Augen. Das ermutigt und stellt eine Verbindung zum Publikum her.
Ihre Karteikarten (siehe Tipp 1) dienen als Gedankenstütze und anhand des ebenfalls unter Tipp 1 erwähnten Handouts können Sie sich orientieren. Damit auch das Publikum weiß, worum es geht, können Sie das Handout ausnahmsweise schon zu Beginn der Präsentation verteilen.
Ein Faktor, den viele Menschen im Zusammenhang mit einer Präsentation besonders fürchten, sind mögliche Nachfragen aus der Zuhörerschaft, die sie vielleicht nicht beantworten können.
Seien Sie deshalb auf Nachfragen vorbereitet und überlegen Sie im Vorfeld, welche Nachfragen kommen könnten. Die beste Vorbereitung besteht darin, dass Sie sich in dem Thema Ihrer Präsentation möglichst gut auskennen.
Wenn Sie schon während der Vorbereitung feststellen, dass es Fragen geben könnte, auf die Sie keine (gute) Antwort haben, können Sie vorbeugen. Durch den Aufbau Ihrer Präsentation können Sie den Gedankengang der Zuhörer steuern und in Bereiche lenken, in denen Sie sattelfest sind. Dadurch lassen sich Nachfragen zu bestimmten Themen vielleicht verhindern.
Dennoch wird es vorkommen, dass unvorhergesehene oder unliebsame Fragen gestellt werden, die Sie nicht beantworten können. Für diesen Fall lohnt es sich, ein paar Reaktionen parat zu haben, auf die Sie notfalls zurückgreifen können.
Suchen Sie sich für diesen Fall aus der Liste unten aus, welche ihnen am besten gefallen, und lernen Sie sie auswendig. Dann bringen Nachfragen Sie nicht mehr so schnell aus der Ruhe:
Den Text Ihrer Präsentation abzulesen, ist ein echtes No-Go. Das wirkt mechanisch und einschläfernd und die Zuhörer schalten umgehend auf Durchzug.
Sprechen Sie so frei wie möglich! Die unter Tipp 1 erwähnten Karteikarten mit Stichworten sind eine gute Gedankenstütze, an der Sie sich orientieren können.
Wenn Ihnen das freie Sprechen schwerfällt, üben Sie es immer wieder. Sie können zu Hause trainieren, indem Sie z.B. über Ihr Lieblingsthema oder ein Hobby referieren und dabei zunächst nur zu sich selbst sprechen.
Es gibt kaum etwas Anstrengenderes, als einem Referenten zuzuhören, der zu schnell und/oder zu leise spricht oder nuschelt. Dies führt ebenfalls dazu, dass ein Großteil des Publikums nach kurzer Zeit abschaltet.
Besonders Menschen, die sehr aufgeregt sind, sprechen oft zu leise oder rattern ihren Text herunter – nach dem Motto „Dann habe ich es schnell hinter mir“. Das ist ein Fehler und wirkt unsouverän.
Achten Sie immer darauf, dass die Zuhörer Sie gut verstehen können. Besorgen Sie sich bei Bedarf ein Mikrofon und sprechen Sie deutlich und in einem angemessenen Tempo. Wenn Sie langsamer sprechen, hat das übrigens auch eine beruhigende Wirkung auf Ihr Nervenkostüm!
Gerade Frauen neigen dazu, es herunterzuspielen, wenn Sie gelobt werden. „War doch keine große Sache“ / „Leider habe ich…“ /“Ich fand mich nicht gut“ usw. sind dabei typische Reaktionen.
Das ist keine gute Idee. Damit machen sie sich unnötig klein und schmälern Ihre Leistung. Wenn Sie nach der Präsentation gelobt oder beglückwünscht werden, wirkt es viel souveräner, das Lob stehenzulassen und mit einem einfachen „Vielen Dank“ zu quittieren – auch dann, wenn Sie selbst vielleicht nicht ganz zufrieden sind!
Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, werden Sie feststellen, dass Sie nicht nur sieben, sondern einen ganzen Haufen guter Tipps für Ihre nächste Präsentation bekommen haben. Setzen Sie sie um!
Auch wenn sich vielleicht noch immer alles in Ihnen sträubt, wenn Sie an die bevorstehende Präsentation denken – springen Sie über Ihren Schatten und packen Sie es an. Je besser Sie sich vorbereiten, desto sicherer werden Sie sich fühlen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Sind Sie trotz dieser Tipps und guter Vorbereitung immer wieder extrem nervös, wenn Sie eine Präsentation halten müssen? Dann leiden Sie vielleicht unter Redeangst. Für Betroffene, die im Job regelmäßig präsentieren müssen, kann das zu einem erheblichen Stressfaktor werden. Aber das muss nicht sein. Melden Sie sich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch, und finden Sie heraus, wie ich Ihnen helfen kann!