"... zieht sich bei mir alles zusammen und ich kann nicht klar denken!"
Das sagte kürzlich eine Klientin und es ist eine Aussage, die ich oft höre.
Es gibt diese Sätze. Wenn sie fallen, bringen sie uns auf die Palme, wir bekommen Bauchschmerzen oder unsere Kehle schnürt sich zusammen. Sie triggern uns.
Manchmal wissen wir, warum das so ist und woher es kommt. Wir haben eine lebhafte Erinnerung an eine Situation, wo das „schon mal“ passiert ist. Etwas, das uns aus der Bahn geworfen hat. Seitdem reagieren wir allergisch auf bestimmte Worte oder Sätze: Auf die, die damals gefallen sind.
Oft ist es allerdings so, dass wir keine Ahnung haben, woher unsere Reaktion kommt. Manchmal sind wir uns nicht einmal darüber bewusst, dass es bestimmte Auslöser gibt, die uns augenblicklich explodieren lassen, in Abwehrhaltung versetzen oder die Tränen in die Augen treiben. Es scheint einfach zu passieren. Wir sind wie fremdgesteuert.
Aber bei genauem Hinschauen ist ein Muster zu entdecken.
Es können nicht nur Worte sein sondern auch der Klang einer Stimme, ein Geruch oder ein Gesichtsausdruck. Irgendetwas an unserem Gegenüber versetzt uns in Aufruhr. Und es hat fast nie mit dieser Person – dem Gegenüber von heute – zu tun.
Vielmehr stellt unser Unterbewusstsein einen Zusammenhang her mit einem Erlebnis aus der Vergangenheit. Häufig aus der Kindheit. Zu diesem Zeitpunkt hat sich ein Muster entwickelt, nach dem wir seither handeln, um möglichst schnell aus der schmerzhaften Situation herauszukommen. Denn damals hat uns unsere Reaktion irgendwie geholfen.
Auch wenn wir erwachsen sind, fühlen wir uns in solchen Momenten wieder wie damals. Verängstigt, beschämt, traurig oder wütend. Als ob die Sicherungen durchbrennen.
Dabei könnten wir heute ganz anders reagieren. Kompetenter und reif. Wir können die Dinge anders einordnen. Aber irgendwie scheint es nicht zu klappen. Wir können die eingefahrenen Bahnen nicht verlassen. Solange im Hintergrund das Muster abläuft, das sich eingeschlichen hat, haben wir keine Möglichkeit, auf unsere Ressourcen zurückgreifen.
Die gute Nachricht ist, dass es Mittel und Wege gibt, das zu ändern. Wenn Sie an eine Begegnung oder Situation denken, die Sie in jüngster Zeit besonders aufgeregt hat, überlegen Sie mal, woran Sie das erinnert. Wann haben Sie sich zum ersten Mal so gefühlt? Woher kennen Sie dieses Gefühl?
Uns darüber klarzuwerden, dass ein Muster abläuft, wenn wir uns anders verhalten, als geplant, ist der erste Schritt, uns daraus zu befreien. Der Satz, der meine Klientin getriggert hat, war übrigens „Jetzt stell‘ Dich nicht so an!“
Wenn Sie den Autopiloten abschalten und selbst darüber entscheiden möchten, wie und auf wen Sie reagieren, melden Sie sich gerne bei mir. Ich unterstütze Sie dabei, selbstbestimmt zu handeln und die volle Kontrolle in Ihrem Leben zu übernehmen!